SO HILFT EYE TRACKING IN DER PRODUKTION

Vom Viewpointsystem Redaktionsteam 

Die Automatisierung und Digitalisierung verändern die Aufgaben und Berufsbilder in der Produktion. Ganze Belegschaften müssen sich neu orientieren und beispielsweise lernen, wie man Maschinen oder Roboter bedient oder programmiert, nachdem sie zuvor manuell Tätigkeiten ausgeübt haben. Nicht zuletzt gilt es, Arbeitsabläufe effizienter und sicherer zu gestalten. Hier kommt Eye Tracking ins Spiel. Unternehmen wie Toyota und Denso setzen die Technologie bereits erfolgreich auf dem Shopfloor für eine Reihe von Anwendungen ein.

Eye Tracking zeigt sein volles Potenzial, wenn es in leichte und dennoch robuste Smart Glasses integriert wird. Diese Brillen erfassen und visualisieren, wohin der Träger oder die Trägerin schaut und worauf bei der Ausführung eines Arbeitsschritts die visuelle Aufmerksamkeit gerichtet wird. So wird es möglich, Aufgaben und Arbeitsschritte aus der Perspektive der ausführenden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu sehen. Die Einsatzmöglichkeiten auf dem Shopfloor sind vielfältig.

Remote Support: Effiziente Unterstützung auf Distanz

Kosteneinsparungen und der dauerhafte Mangel an Fachkräften bedeuten oft, dass das erforderliche Fachwissen nicht vor Ort in den Produktionsstätten verfügbar ist. Smart Glasses mit Eye Tracking ermöglichen es den Mitarbeitern vor Ort, Unterstützung von sachkundigen Kollegen an anderen Standorten zu erhalten. Die Brillen übertragen das Sichtfeld des Trägers in Echtzeit, wobei das Eye Tracking genau anzeigt, wohin der Träger blickt. Dies gibt den Experten an anderen Standorten sofortigen Einblick in die Situation aus der Sicht des Trägers, was besonders hilfreich ist, wenn es um Maschinenprobleme oder Reparaturen geht. Die Experten können genau sehen, worauf der Mitarbeiter vor Ort fokussiert ist, und klare Anweisungen geben, was zu schnelleren Lösungen und geringeren Ausfallzeiten führt.

Die Vorteile von Fernunterstützung und -wartung liegen auf der Hand: Die Investition in die Technologie macht sich durch Einsparungen bei den Reisekosten und durch die verbesserte Anlagenverfügbarkeit und Maschinenauslastung schnell bezahlt. Darüber hinaus verbessern die Unternehmen durch die verminderte Reisetätigkeit ihren CO2-Fußabdruck.

Ausbildung und Training: Gezielte Kompetenzentwicklung

Mit der zunehmenden Automatisierung von Produktionsprozessen verändern sich die Aufgaben und Abläufe auf dem Shopfloor. Eye Tracking liefert wertvolles Wissen für das Up- und Reskilling der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen: Indem sie sehen, auf welche Bereiche der Trainer oder ein bereits erfahrener Kollege seine Aufmerksamkeit richtet, lernen sie viel über die richtige Durchführung neuer Aufgaben.

Trainer oder erfahrene Kollegen können so effektive und anschauliche Schulungsvideos für ihre Kollegen erstellen. Das Streamen des Prozesses ermöglicht lebendige Live-Schulungen für Mitarbeiter an anderen Standorten, die so auch auf Distanz den Expertenblick auf die Aufgabe erleben.

Die Nachfrage nach maßgeschneiderten, visuellen Mitarbeitertrainings wird in Zukunft erheblich steigen. Angesichts des Nachwuchs- und Fachkräftemangels sind neue Methoden des Wissenstransfers gefragt, insbesondere wenn hoch erfahrene Kollegen in den Ruhestand treten und Kompetenzlücken entstehen können.


PRAXISBEISPIEL: LESEN SIE, WIE DIE ÖBB MITHILFE VON EYE TRACKING IHRE MITARBEITER:INNEN AUSBILDEN UND DIE SICHERHEIT STEIGERN. MEHR ERFAHREN


Qualitätssicherung und Dokumentation

Eye Tracking ermöglicht visuelle Inspektionen von Produkten und Maschinen in Echtzeit. Qualitätsabnahmen, Audits oder Wartungsprozesse werden so präzise dokumentiert, denn anders als bei herkömmlichen Videoaufzeichnung sieht man mit Eye Tracking genau, welche Bereiche eines Produkts oder einer Maschine der Prüfer abgetestet hat.

Prozessoptimierung: Effiziente Arbeitsabläufe

Die Analyse der visuellen Aufmerksamkeit der Mitarbeiter liefert wertvolle Einblicke in die Arbeitsabläufe in der Produktion. Die Eye-Tracking-Auswertungen dienen zur Identifizierung von Hindernissen, Störfaktoren oder Ineffizienzen in einem Arbeitsprozess. Diese Erkenntnisse bilden die Grundlage für gezielte Prozessoptimierungen, die die Produktionsleistung steigern und die Qualität verbessern.

Arbeitsergonomie und Sicherheit

Durch Blickanalysen lassen sich Gefahrenstellen identifizieren und entschärfen. So kann man beispielsweise feststellen, ob ein Staplerfahrer die Umgebung im Auge behält oder sich z. B. gerade auf das Bediendisplay des Staplers konzentriert. Man erkennt auch, ob das Blickfeld durch Hindernisse eingeschränkt ist. Das ermöglicht, kritische Situationen und Sicherheitsrisiken zu identifizieren, bevor es zu Unfällen kommt. 


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