Apple Vision Pro: Fällt der Apfel weit vom Stamm?

Vom Viewpointsystem Redaktionsteam  

Die Apple Vision Pro, das erste Headset aus dem Hause Apple, hat zum Markteintritt hohe Wellen geschlagen – von der Gänsehaut-Werbung über Begeisterung bis zur beißenden Kritik. Doch wie fühlt sich die Apple Vision Pro wirklich an? Und werden wir in Zukunft alle im Taucherbrillen-Modus auf die Straße gehen? Zum Verkaufsstart in unter anderem Deutschland und Frankreich haben unsere Mitarbeiter:innen in einem Inhouse-Test einen nüchternen Blick auf die Vorzüge und Herausforderungen dieses innovativen Headsets geworfen. Besonders neugierig waren wir selbstverständlich auf das Eye Tracking, das Apple unter anderem zur Bedienung und Navigation einsetzt. Unser Feedback zur Apple Vision Pro fassen wir hier für Sie zusammen.   

Sie liegt auf dem Tisch bei uns im Büro. Schutzhülle über Schutzhülle, denn bei dem deftigen Preis ist höchste Vorsicht an den Tag zu legen. Neu, glänzend und ziemlich schwer – was viele unsere Tester gleich beim Aufsetzen bemerken. Den Apple-Nutzern unter uns fällt es leicht, sich sofort zu orientieren, und auch das Zusammenspiel aus Eye und Hand Tracking muss nur kurz geübt werden. Und schon steht man vor einem T-Rex, der einen erst beschnuppert und dann fletschend seine Zähne zeigt – wow!

Das Sounderlebnis ist, was es verspricht: ein Erlebnis. Wie im Kinosaal spürt man es fast bis ins Rückenmark. Jedoch sind die Mitmenschen – in unserem Fall die Kollegen im Büro – gezwungen, es mitzuerleben, denn die Geräuschabschirmung nach außen lässt leider noch zu wünschen übrig.  

Positiv hervorzuheben ist, dass fast niemand von uns eine wirkliche „Motion Sickness“ verspürt, was bei anderen VR/MR Brillen durchaus vorkommt. Die Visualisierungen und die überwiegend gestochen scharfe Bildqualität werden sehr positiv aufgefasst und geben vielen wirklich das Gefühl, in eine andere Welt einzutauchen. Die bereitgestellten Videos zum Erlebbarmachen der Apple Vision Pro sind ein echtes Erlebnis und hervorragend produziert.

Sehr gelungen ist auch das „Spatial Anchoring“: Man kann mehrere Apps öffnen und diese irgendwo im Raum platzieren und verankern – zum Beispiel den Netflix-Screen vor dem Sofa oder die Rezepte-App in der Küche. „Spatial Computing“, also der Begriff, den Apple anstelle von Mixed Reality verwendet, wird so wirklich erfahrbar.

Das Eye Tracking des Apple Vision Pro ist recht präzise und intuitiv, wenngleich leichte Abweichungen beim Anvisieren von Zielen beobachtet wurden. Diese Aspekte könnten optimiert werden, insbesondere in den Randbereichen des Blickfelds und in wechselnden Lichtverhältnissen.

Spaß macht die Apple Vision Pro, eindeutig, aber nach spätestens einer halben Stunde möchten die meisten von uns sie nur noch absetzen. Der Nacken wird steif, das Headset drückt auf die Wangen und man fühlt sich ungefähr wie Atlas: die ganze Welt auf den Schultern. Das Gewicht der Brille war bei unserem Test ein fast durchgehender Kritikpunkt, der fast 90% unserer Mitarbeiter:innen negativ oder sehr negativ auffiel.

Fazit: Während die visuelle Immersion viele Nutzer:innen begeistert, sind Gewicht und physische Ergonomie der Apple Vision Pro ein Thema. Einen ganzen Kinofilm können wohl nur die wenigsten mit dem Headset schauen, geschweige denn konzentriert damit arbeiten.

Mit dem Wechsel zu Eye und Hand Tracking, statt der bislang dominierenden Controller oder der Sprachsteuerung, definiert Apple das User Interface völlig neu. Hatte Eye Tracking bislang im Bereich XR eher eine unterstützende Rolle, zeigt die Apple Vision Pro nun das enorme Potenzial von Eye Tracking für ein wirklich intuitives, unaufdringliches Nutzererlebnis.

Trotz einiger ergonomischer Bedenken bleibt festzuhalten, dass die Apple Vision Pro einen vielversprechenden Ausblick auf die Zukunft von Augmented Reality und immersiven Erlebnissen bietet. Präzises Eye Tracking und ästhetisches Design legen den Grundstein für spannende Entwicklungen und eröffnen neue Möglichkeiten.


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